Schnittmenge.
„Wir etablieren eine Doppelspitze. Aus zwei ganz unterschiedlichen Leuten.
Das wird toll, denn die werden sich wunderbar ergänzen.“
Ungezählte Male schon gehört.
Und trotzdem fast so häufig gescheitert.
Meine These: In jeder guten Partnerschaft sollte die Schnittmenge der Gemeinsamkeiten größer sein, als die Menge der Unterschiede.
Die Unterschiede sind die Gewürze des gemeinsamen Menues. Aber ohne eine ausreichend große Plattform an einigermaßen synchronen Zielen, Strategien und Perspektiven wird aus der vermeintlich so prickelnden Konstellation ein ermüdender Marathon der Diskrepanzen.
Das vielgerühmte „Beste aus zwei Welten“ gerät dann zum realen worst case scenario, in dem es nicht um die gemeinsame Handlungsfähigkeit, sondern ständig um die Herstellung von Siegern und Besiegten geht. Alle Verluste an Würde und Glaubwürdigkeit inklusive.
Die anfangs vielleicht kräfteraubende Suche nach Gemeinsamkeiten ist die weitaus bessere Investition für Nachhaltigkeit und Krisenfestigkeit, als das vordergründig spektakuläre Strohfeuer einer inszenierten Pseudo-Partnerschaft, die dünnhäutig und ohne Abwehrkräfte beim ersten Schnupfen kollabiert.