Rollen und Funktionen.
In einer Reihe von Führungsteam-Workshops ist mir ein Phänomen aufgefallen, das sich sehr konsequent durchgezogen hat: Die parallele und synonyme Nennung der beiden Begriffe „Rollen“ und „Funktionen“. Es passierte so häufig, dass sich ein hell leuchtender roter Punkt auf meinem Radar als Coach ergab und ich beschloss, meine Wahrnehmung anzusprechen. Und es zeigte sich, dass alle Teilnehmenden sehr rasch aus ihrer unhinterfragten Doppel-Nennung der beiden Begriffe herausfanden und feststellen konnten: Eine Funktion ist das, was auf der Visitenkarte steht. Oder in der Mail-Signatur. Oder im Dienstvertrag. Ein Job-Title eben. Damit werden operative Aufgaben und Hierarchien klargestellt.
Eine Rolle ist etwas ganz Anderes. Eine Rolle beschreibt das Selbstverständnis der Person und die Art und Weise, wie man möglicherweise Querschnitts-Impulse einbringen kann oder möchte. z.B.: Ich bin Provokateur*in. Verbinder*in. Innovateur*in. Mentor*in. Kummerkasten. Lösungsmotor. Kritiker*in. Lokomotive. Teambuilder*in.
Und viele andere Optionen mehr. Es hat sich jedes Mal sehr gelohnt, die beiden Begriffe auseinander zu sortieren. Und vor allem die jeweiligen Selbstverständnisse nicht nur zu erkennen, sondern auch mit dem Fremdbild, das die anderen Teammitglieder haben, zu ergänzen.