Ein Gegenpol zur „work-life-balance“.
Leseprobe aus meinem Buch „Freude am Führen“.
Die Fähigkeit, das Wort „Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
„Nein, ich kann meinen Urlaub nicht schon wieder verschieben, ich will endlich wieder Zeit mit meinen Kindern verbringen.“ „Nein, ich kann den Wochenend-Dienst nicht übernehmen, ich habe schon Schlafstörungen nach den vielen Doppelschichten.“ „Nein, den Termin heute Abend sage ich nicht ab, ich freue mich schon seit Wochen auf den Konzertbesuch mit meiner Frau.“
So vieles, das wir aus Gehorsam, Loyalität oder falschem Ehrgeiz tun, schneidet uns Kraft und Reserven aus unserem Energie-Speicher und raubt uns Erlebnisse, die wir später (wann ist das eigentlich?) nicht mehr nachholen oder auf die gleiche Art erleben können.
Mir ist vollkommen klar, dass hier gerade die GenZ ein paar elektrische Zäune abreißt und dafür sei ihr sehr gedankt. Genauso glaube ich aber, dass Führungskräfte auf eine gute Balance zwischen dem Schutz des persönlichen Kräftehaushaltes und der Sicherung einer Grund-Solidarität in einem Team achten sollen, die dafür sorgt, dass sich niemand auspowern muss, während andere „pünktlich“ abschalten.
So ist ein Nein einerseits das wirksamste Gegengift gegen den Burnout und andererseits aber auch die erforderliche Notbremse gegen unsolidarischen Fokus auf eigene Bedürfnisse auf Kosten anderer.
Vielleicht geht es dann im Endeffekt weniger um die sogenannte „work-life-balance“,
als um die „ego-team-balance“, auf die sich alle in einem Team verlassen dürfen.