Der ideale Führungs-Stil.
Der ideale, für alle Lebenslagen passende,
allen Beteiligten jederzeit vollkommen angemessene Führungs-Stil existiert nicht.
Und das ist gut so.
Wäre das der Fall, müssten Menschen wie Maschinen sein, deren Kalibrierung man ein Mal einstellt und die – regelmäßig serviciert – dauerhaft einfach funktionieren. So sehr sich manche Menschenverächter das auch wünschen mögen: Noch klappt das nicht.
Noch haben wir die Chance, uns von den Automaten zu unterscheiden, indem wir kreativ, spontan, geistig beweglich, agil, fantasievoll und ja! auch zuverlässig sind.
In diesem Sinn verlangt gute Leadership eben etwas, das man „situatives Führen“ nennt: Führung, die auf spezifische Situationen und die involvierten Menschen Bedacht nimmt und – ganz im besten konstruktivistischen Sinn – Wahlmöglichkeiten schafft, statt einzuschränken.
Ein paar bewährte Weichenstellungen lassen sich jedoch anführen:
Zielarbeit läuft meistens gut mit dem kooperativen Stil.
Entscheidungsfindung kooperativ bis autoritär.
Vorschlagswesen karitativ.
Planung bürokratisch bis kooperativ.
Umsetzungsarbeit karitativ (bei „Schönwetter“) bis autoritär/bürokratisch (bei „Schlechtwetter“).
Kontrolle bürokratisch bis kooperativ.
Konflikte kooperativ.
Das sind immer noch Anregungen, die im „wirklichen Leben“ noch erheblich variieren können.
Apropos „Leben“: Das Leben ist – zum Glück! – analog und nicht digital.
Wäre es digital, müssten wir uns ununterbrochen zwischen entweder/oder-Polen bewegen. Zwischen schwarz oder weiß. Im worst case zwischen Leben und Tod.
Das muss zum Glück nicht sein.
Wir haben die Wahl zwischen unendlich vielen Graustufen und ebenso vielen Farbtupfern.
Und wie die Geschichte zeigt, auch zwischen Konfrontation und Kooperation.
Die Menschheit hat wegen ihrer Fähigkeit zur Kooperation überlebt. Aber das ist eine andere Geschichte…