Der autoritäre Führungs-Stil.
„Autoritär“ heißt nicht diktatorisch, Peitschenknallerei, Gutsherrenart, sondern bedeutet den Einsatz der Autorität, der instanziellen Position, die eine Führungskraft hat.
Es gibt Situationen, in denen so ein Zugang angemessen ist.
Beispielsweise bei Mobbing im Verantwortungsbereich der Führungskraft: Dann muss die Führungsperson mit aller Autorität das Fehlverhalten abstellen.
Oder bei schwierigen, konfliktbelastenden Entscheidungs-Situationen, in denen sich ein Team nicht einigen kann, hilft ein wohldosiertes „Machtwort“.
Oder in Krisen. Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, nützt es nichts, darüber zu diskutieren, wie nass es grade ist.
Viele Führungskräfte schrecken vor diesem Stil zurück.
Weil er eben diktatorisch dekodieren kann.
Oder weil sie unterbewusst spüren, dass sie aus diesem Stil nicht herausfinden (wollen).
Oder weil er von anderen maßlos vorgelebt wurde.
Aus meiner Erfahrung hätte oft schon eine beherzte Aktion zur richtigen Zeit viel Schaden verhindern können, der durch langes Herumeiern entstanden ist.
Autorität – verstanden als punktgenaues und befristetetes Platzieren verliehener Entscheidungs-Kompetenz – kann eines der wenigen Privilegien unter den vielen Pflichten einer Führungskraft sein.
So wie bei allen anderen Führungs-Typologien gilt hier umso mehr: Vorsicht vor dem Grundrauschen.
Oder – wie meine Omi zu sagen pflegte:
„Allzuviel ist ungesund und schadet dem Geschmack.“